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Freunde des LWL-Freilichtmuseums Detmold

Westfälisches Landesmuseum für Alltagskultur e. V.

(Freunde des Freilichtmuseums Detmold)

Spielen am Dorfrand

Ein neues Angebot für Kinder und Jugendliche im Museum

Eltern und Kindern wünschten sich schon länger einen Spielplatz im Freilichtmuseum: Eine Möglichkeit, zu spielen auch ohne museumspädagogische Begleitung. 

Historisch betrachtet ist das ein kleines Problem: Noch um 1900 gab es im ländlichen Bereich keine planmäßig angelegten Kinderspielplätze, wie wir sie heute kennen. Aber vielfältige Betätigungsfelder für Kinder aller Altersstufen gab es schon immer im und am Dorf- für viele Kinder auf dem Lande ist das auch heute noch selbstverständlich. Gespielt wurde in Hof und Garten, im Wald und auf den Wiesen, auf der Straße und vor allem am Dorfrand.

So entstand im Museum die Idee, unter dem Motto "Spielen am Dorfrand" bei der neuen Museumsgaststätte "Im Weißen Ross" eine Spielfläche für Kinder und Jugendliche anzubieten. Es sollte kein "fertiger" Spielraum sein: Die jungen Besucher sind eingeladen, selbst bei der Planung und Einrichtung der Spielfläche mitzuwirken. Da das Vorhaben für alle Seiten neu war und auf keinerlei Erfahrungen zurückgegriffen werden konnte, soll die Spielfläche so gestaltet werden, dass spätere Veränderungen und Erweiterungen möglich bleiben.

Schon im Februar 2006 trat ein Planungsteam mit zwölf Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 9 und 17 Jahren zusammen. so entstanden zahlreiche Ideen, aber auch viele Zeichnungen und Skizzen, die in den vorhandenen Plan eingearbeitet wurden. Interessierten Kindern und Jugendlichen ist aber grundsätzlich erlaubt, die Fläche spielend und mit eigenen Ideen immer wieder zu verändern. Eine Wiese und ein Bachlauf mit Brücke sind angelegt worden, vorhandene Bäume und Gehölze wurden als Möglichkeiten zum Klettern und Verstecken einbezogen. Inzwischen ist auf dem Gelände eine Waschstelle mit drei zum Wasser führenden Stufen, Trittsteine im Bach laden zur Eroberung des Spielraumes ein und die Bachufer erhielten eine Einfassung aus Sollingplatten - alles nach historischen Vorbildern. Hinter der Gaststätte "Im Weißen Ross" ist ein Bolzplatz angelegt worden, Spielegerät und Bälle können in „haus Schwenger“ erfragt werden. Das Spielgelände, Wiese, Gebüsch und Bäume dürfen erobert werden!

Ein nachgebautes Fachwerkgefüge eines Backhäuschens wurde zusammen mit Kindern einer Rietberger Schule mit Flechtwerk und Lehm ausgefacht.  Wenn der zugehörige Backofen im Frühjahr 2011 fertig gestellt ist, wird das Gebäude noch blau gestrichen. Geplant sind weitere Aktionen wie z.B. der Bau eines Weidezaunes - mit möglichst viel Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Das Angebot "Spielen am Dorfrand" soll auch in den folgenden Jahren noch weiter ausgebaut werden; Workshops und Aktionen zum Flöten schnitzen und Nistkastenbau sind auch dem Programm des Freilichtmuseums zu entnehmen.